Aussage zu und Anlass für hohe(n) Häuser
- in den Seestädten und Orten am Meer waren es die Leuchttürme (Sichtzeichen für heimkehrende Schiffe) = soziale gemeinschaftsfördernde Gebäude,
- in den Landstädten und Orten waren es die Kirchen als Sichtzeichen für Glauben- auch ein Gebäude kommunaler Bedeutung,
- die Rathaustürme Sichtzeichen der Stadtvertretung auch eine kommunale Bedeutung
Das hohe Haus im Deutschland der 20iger Jahre hatte die Aufgabe Orte in der Stadt weithin sichtbar zu machen, wichtige Plätze, wichtige Funktionen.
In Amerika hielt das hohe Haus Einzug in die Gestalt der Stadt um zu „verdichten“, Stadtgrund intensiv zu nutzen, ökonomische Gründe aber auch um Eigentümer zu benennen und „individuelle Namen“ im Stadtkörper zu „verankern“.
Aneignung der Stadt durch das Individuum (das Kapital) „individuelles Wohl steht vor Gemeinwohl“ (da fallen solche Sätze wie „das Kapital ist scheu wie ein Reh“) – alles Unsinn. Das Kapital“ ist süchtig nach Gewinn“. Erlaube „ihm“ nur so viel wie ihm nützt und dem Gemeinwohl nicht schadet.
Börgerende darf keine „Spielwiese“ von „Geldmenschen“ werden, verantwortlich für die Entwicklung eines Ortes ist die Klugheit der von einer Gemeinschaft gewählten Vertretung, die mit ihren Entscheidungen dieser verpflichtet ist.
Im Falle des Bauwunsches „Hochhaus“ zählt nur eine Befragung der Gemeinschaft.
Ein Hochhaus-Hotel am See-Ortsrand zu errichten dient nur der „Selbstdarstellung“ eines Investors.
Es ist (orts)fremd und zerstört das harmonische, in den Höhen gleiche Ortsbild.
Für viele Menschen des Ortes und für viele Touristen wäre es Beleidigung ihrer Empfindungen.
Das 1. Hochhaus in Warnemünde wird immer ein „Fremdling“ im Ortsbild bleiben und das 2. ist einfach richtig falsch.
Eine Feststellung, dass das Gebäude die Höhe der Baumwipfel nicht übersteigen darf wäre richtig.
Gibt es eine Gestaltungssatzung, einen Flächennutzungsplan?
Im Übrigen sollte sich das neue Gebäude in Dimension, Material und Formkanon in das Ortsbild einfügen. Ein Hochhaus würde das sicher nicht.
„Bäderarchitektur“ ist das Schlagwort für die Entwicklung der Kur – und Badeorte an der Ostsee.
Was immer das auch ist? Auf keinen Fall ein Hochhaus.
gez. Prof. P. Baumbach, ehem. Prof. der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Architekt „Fünf-Giebel-Haus“ Rostock, (nicht verwandt-verschwägert mit Dr. Lutz Baumbach)
Julian Kruth
Oktober 12, 2016 — 9:29 pm
In Rottweil wird ein 200 Meter Turm als Chance für die Region war genommen. Mit dieser rückwärtigen Einstellung, die hier gezeigt wird, ist es kein Wunder, dass es mit den ländlichen Regionen MVs den Bach runter geht. Ich hab tatsächlich gehofft, dass die Heimat meines Großvaters eine Zukunft hat. Aber so muss sich später keiner über ausgestorbene Dörfer, in denen sich höchstens zur Urlaubssaison jemand blicken lässt, wundern. (Gerade wegen der architektonischen Varianz finde ich Warnemünde übrigens wesentlich ansprechender als Börgerende).
ProBoergerende
Oktober 12, 2016 — 9:52 pm
Ja in Rottweil passt so ein Turm ja eventuell auch ins Landschaftsbild hinein. In Börgerende gehört so ein Turm aus vielen Gründen nicht an diese Stelle. Wir arbeiten an einem alternativen Vorschlag für den Standort. Was mir jedenfalls niemand weiß machen kann ist, dass Börgerende mehr Bauverkehr und Baulärm sowie mehr Verkehr durch Touristen braucht. Was ich von vielen meiner Feriengäste gehört habe ist, wenn dass hier noch schlimmer wird mit dem Trubel kommen wir nicht mehr wieder. Und das sind zu meist Gäst die seit 5 und mehr Jahren wieder kommen. Das will ich schon aus rein finanziellem Interesse nicht.
Gewerbesteuern können wohl auch nicht der Grund sein, dieses Gebäude zu bauen. Bekommt die Gemeinde mehr Geld in die Kasse, muss sie das Geld an Nachbargemeinden abführen. Stichwort kommunaler Finanzausgleich. Reiche Gemeinden müssen Überschüsse an schlechter wirtschaftende Gemeinden abführen !!! Und Börgerende zählt genau zu diesen reichen Gemeinden…
Die Kosten für kaputte Straßen und alle notwendigen Infrastrukturmaßnahmen wird sie aber auf niemanden abwälzen können…
Und so gibt es noch eine lange Liste von Dingen die gegen dieses Projekt an dieser Stelle sprechen.
Es gibt aber durchaus sinnvolle Alternativen die auch gefördert werden können. Doch dazu wird sicherlich in nächster Zeit einiges veröffentlicht werden. Wir arbeiten daran…
M.Schneider
November 21, 2016 — 4:04 pm
Ein hohes „NEIN“ für’s Hohe Haus !
M.Schneider
November 21, 2016 — 4:09 pm
Der Ursprung wird nicht mehr käuflich sein, sobald es steht, steht es !
Warmuth Simona
Dezember 15, 2016 — 4:25 pm
Und sobald ein Hochhaus steht, gibt es keinen Grund noch weitere Hochhäuser abzulehnen!
Wir leben in einem ländlichen Ort, der jedoch keinerlei Wanderwege hat, außer dem europäischen Radwanderweg, die nicht an eine Hauptstraße grenzen.
Einzig der Driftweg ist so eine stille Wanderstrecke. Grün bewachsen von beiden Seiten, grenzend an ein weites Feld. Wenn gerade dieses Feld in Bauland umgewandelt wird, dann wird auch der Driftweg seine Romantik verlieren. Wir haben keinen Gespensterwald o.ä.
Fahren wir zukünftig zum Wandern also in das Ostseebad Nienhagen, das Hochhaus immer im Blick? Nein, bitte nicht!!